Ghosts Are My Reality / Lecture Performance / 2022
2022 | Lecture Performance | 25 min
in Kollaboration mit Maria Focaraccio
Work in progress Showing: 11.02.2022 iti-germany I MIME Zentrum Berlin
Was sind Träume? Bis heute existieren unter Wissenschaftler*innen und Psycholog*innen die unterschiedlichsten Antworten und Theorien zum Träumen. Es gibt keine eindeutige Erklärung für dieses Phänomen.
Ausgehend von der Dokumentation eigener Träume, haben die Choreographinnen Maria Focaraccio und Katharina Scheidtmann Methoden entwickelt, mit denen sie zu Bewegungsmaterial gekommen sind.
In einer theoretischen Auseinandersetzung mit dieser Thematik haben wir uns mit Derridas Konzept der Hauntology beschäftigt. Hauntology, ein Wort bei dem
die Priorität von Sein und Präsenz durch die Figur des Geistes ersetzt wird. Dieser Figur stellen wir in unserer künstlerischen Recherche das Träumen gegenüber. Wir möchten den Tanz und den Körper als Mittel benutzen, um Träume - Geister - zu verarbeiten und erfassen. Kann der Geist sichtbar werden oder bleibt er aufgrund seiner Natur unsichtbar? Welche Lücken entstehen in den Übersetzungsprozessen und was macht diese Lücken aus?
Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen wird in einer Lecture Performance dargestellt. Als Ausgangspunkt der Recherche dient unsere tägliche Praxis einer Dokumentation unserer Träume. In der Lecture Performance soll der Prozess des Ineinandergreifens der verschiedenen Ebenen - Sprache, Bilder, Körper und Theorie - sichtbar gemacht werden. Eine nicht-lineare Zeitlichkeit, sowie
eine nicht-logische Ordnung werden als choreographische Methode verwendet, um das geisterhafte Potential in Erscheinung treten zu lassen.
Für die theoretische Auseinandersetzung benutzen wir die Lektüre von “Ghosts of my Life” von Mark Fisher. Außerdem ziehen wir den Aufsatz “Die Aufgabe des Übersetzers” von Walter Benjamin hinzu, sowie einen ZEIT-Artikel über Mark Fisher und den Film “Ghost Dance”(1983) von Ken McMullen.
In der Lecture Performance stehen die Kombination aus Performance und theoretischer Auseinandersetzung, als vorgetragenen Text im Fokus.
Konzept & Performance: Maria Focaraccio, Katharina Scheidtmann
Musik: Sebastian Chica
Vocals: Karoline Strys
Video: Theresa Maria Forthaus